Die Geschichte zu den Wespennestern erzählt von Roland vom Gasthof Eggwirt in St. Walburg in Ulten.
Das „Wespennest“ ist eigentlich ein amerikanisches Weihnachtskonfekt: „Wasp‘s Nest“.
Mein Großvater, Vinzenz Schwienbacher vom Wegleithof in St. Walburg und Verlobter meiner Großmutter Maria, Wirtin im „Gasthaus auf der Egg“ in St. Walburg, verdingte sich 1912, wie viele andere in dieser Zeit, als Holzfäller in Amerika und war genau zur selben Zeit auf dem Atlantik unterwegs wie die legendäre Titanic, wie er immer stolz erzählte.Doch dann schrieb ihm die Großmutter einen folgenschweren Brief: „Entweder du kommst zurück, ich brauche einen Mann auf dem Hof und im Gasthaus, oder ich heirate einen anderen!“. Großvater kam natürlich zurück, 1913 wurde geheiratet, und er brachte Großmutter, die eine begnadete Köchin und strenge Wirtin war, auch das Rezept der „Wasp‘s Nest“ mit, die es ihm wohl angetan hatten.Das Rezept ist dann irgendwann in Vergessenheit geraten.In den 60er Jahren brachte ein Gast aus Baden-Württemberg meiner Mutter, die inzwischen die „Eggwirtin“ war, ein schwäbisches Kochbuch mit.Als meine Tante Anna – sie liebte Süßigkeiten - darin das Rezept der „Wespennester“ entdeckte, erinnerte sie sich mit Begeisterung an die herrliche Leckerei, die in den dreißiger Jahren ausnahmsweise auch im Sommer für den prominenten Gast Sir Dunhill gebacken wurde.Meine Mutter erweckte die Wespennester sofort „zu neuem Leben“ und seither gibt es bei uns jedes Jahr dieses wunderbare, lockere Weihnachtskonfekt.